WM Shanghai

03. Oktober 2025

Zwischen Herausforderung und Zuversicht

Das nacholympische Jahr hat den Ruf, eine Zeit des Ausprobierens zu sein und genau das war es auch für mich.

Nach acht internationalen Saisons im Frauen Doppelvierer habe ich es sehr genossen, in dieser Saison in einer ganz anderen Bootsklasse zu starten. Der Wechsel in den Frauen Zweier ohne Steuerfrau war eine echte Challenge, technisch anspruchsvoll, körperlich fordernd und einfach etwas ganz Neues. Ausserhalb der Komfortzone lernt man am schnellsten.

Die Weltmeisterschaften in Shanghai waren mein erstes grosses Rennen in dieser Kombination. Nach einem starken Vorlauf mit der viertbesten Zeit insgesamt, folgte ein schwieriger Halbfinal. Wir konnten unser Potenzial nicht ganz ausschöpfen und mussten den Weg über den B-Final nehmen.

Mit dem 3. Rang im B-Final und dem 9. Schlussrang an den Weltmeisterschaften in Shanghai bin ich sehr zufrieden. Ich nehme wertvolle Erfahrungen mit und die Gewissheit, dass ich weiter auf dem richtigen Weg bin.

In Paris waren wir so nah an der Bronzemedaille und ich weiss, der Weg zu den nächsten Olympischen Spielen ist lang und emotional, voller Freude, aber auch Tränen.

Diese Saison hatte es in sich: Eine lange Trainingspause nach Olympia, private wie auch körperliche Herausforderungen, ein neues Team, bis hin zu einem neuen Cheftrainer.

Jedoch spüre ich tief in mir: meine Zeit wird kommen.

Im Rudersport braucht es nicht nur Disziplin, Talent und unzählige Trainingseinheiten. Es braucht auch das nötige Quäntchen Glück, zur richtigen Zeit in der passenden Bootsklasse, mit dem richtigen Team zu sein.

Jetzt ist es Zeit für ein paar Tage ausserhalb des Ruderbootes. Am 21. Oktober beginnt bereits das Training für die Saison 2026 mit frischem Kopf und brennendem Feuer im Herzen.

Danke für ALLES, "GO. GO. GO. HOPP SWISS!"

Bilder by @meinruderbild